Informationen zum Psychologiestudium

Anwendungsfächer

Während sich die Biologischen Psychologie (siehe Grundlagenfächer) primär auf die Beziehung zwischen basalen physiologischen Prozessen und menschlichen Erleben und Verhalten konzentriert,  beschäftigt sich die Neuropsychologie mit den Zusammenhängen zwischen Erleben/Verhalten und den einzelnen Hirnfunktionen. Bereiche, die dabei im Fokus stehen, sind kognitive Fähigkeiten, Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Sprache und Motorik.

Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf den klinischen Aspekten, also immer dann, wenn eine Störung einer dieser Funktion auftritt. Beispiele für derartige Störungen sind Sprachstörungen, Neglect (eine Aufmerksamkeitsstörung, bei welcher Betroffene eine Seite ihres Körpers und ihrer Umgebung nicht mehr wahrnehmen) oder Verhaltensstörungen, die sehr eindrücklich durch das berühmte Beispiel von Phineas Gage beschrieben werden. Zur Diagnose solcher Störungsbilder steht der Neuropsychologie eine ganze Reihe von unterschiedlichen Untersuchungsmethoden zur Verfügung, die es erlauben, durch die Art der Funktionsausfälle auf deren Ursache zu schließen.  Zusätzlich zur Diagnostik bietet die Neuropsychologie auch neuropsychologische Therapieformen an, die auf die Behandlung von organisch bedingten psychischen Störungen spezialisiert sind.

Natürlich sind alle Bereiche der Neurowissenschaften eng miteinander verwoben, weshalb auch der Übergang der Neuropsychologie (mit ihrer eher klinischen Ausrichtung) zu beispielsweise den kognitiven Neurowissenschaften, die sich mit den neuronalen Zusammenhängen kognitiver Funktionen bei gesunden Menschen beschäftigen, fließend ist.

 

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